10 ALTLÖWEN beim „Spiel der Legenden“ dabei

Mitte April vor 3 Jahren gab es das erste große Eishockey-Spektakel zwischen einstigen Spielern von Dynamo und Eislöwen. Damals initiiert durch den „Chef“ des Dresdner Fußball-Museum Jens Genschmar in Zusammenarbeit mit der Präsidentin des ESCD Barbara Lässig. Seitens des „Eislöwen“-Teams wurde eine gemischte Mannschaft formiert. Sie bestand aus Aktiven der Profi-Mannschaft, der ALTLÖWEN-Traditionsmannschaft sowie Spielern des Sachsenliga-Teams u. der Dresdner „Frösche“. Die Fußballer um Ulf Kirsten, Ralf Minge, Renè Beuchel u. Ansgar Brinkmann erhielten seinerzeit tatkräftige Unterstützung durch namhafte Kufencracks, wie Mirco Lüdemann, Dieter Frenzel, Jens Ziesche, Stefan Mann und Guido Hiller.

Ralf Minge beim “Anstoß”, hinten an Schertz

Jetzt kam es am vergangenen Freitag, den 13. zur Neuauflage. Dieses Mal von den Eislöwen organisiert („Chef de Mission“: Robert Hoffmann). Interessante Namen ehemaliger Akteure waren angekündigt:
…im Tor: 
Michal Marik (127 Spiele:Meisterschaft+Pokal+Test / 2 Spieljahre / letzte Saison: 08/09)[nbsp][nbsp][nbsp][nbsp] 
…in der Abwehr:
Petr Molnar ( 346 Sp. –6.Platz in der „ewigen Wertung“- /[nbsp] 6 Spj. / 04/05 )
Jan Schertz ( 138 Sp. / 2 Spj. / 05/06 )
Robert Hoffmann ( 177 / 3 Spj. / 05/06 )
Marcel Linke ( 241 Sp. / 4 Spj. / 08/09 / noch aktiv beim Oberligisten Tornado Niesky)
…im Angriff:
Guido Hiller ( 197 Sp. / 4 Spj. / `01/02 / 75 Länderspiele für DDR, 2 LS für BRD )
Jan Welke ( 187 Sp. / 3 Spj. / 04/05 / Unvergessen sein 3:2-Sieg-Tor -54.Min.- im 4.Play-off-Spiel in Hannover am 12.4.2005. Es brachte nach einem 0:2-Rückstand den 2:2-Ausgleich in der “Best-of-five“-Serie. Mit dem folgenden 5:1-Heimsieg gelang der langersehnte Aufstieg in die 2.Bundesliga.)
Andreas Henkel ( 132 Sp. / 2 Spj. / 05/06 / heute Nachwuchstrainer in Wolfsburg / erzielte im oben genannten Spiel den Ausgleichstreffer zum 2:2)
Jedrzej Kasperczyk ( 131 Sp. / 2 Spj. / 04/05 / noch aktiv beim Oberligisten Icefighters Leipzig )
Thorsten Schwarz ( 129 Sp. / 2 Spj. / 04/05 / heute Nachwuchstrainer in Weisswasser )
Nur Michal Marik u. Marcel Linke bestritten bereits Spiele in der neuen ARENA und in der 2.Bundesliga.
Aus unterschiedlichen Gründen konnten Norbert Pascha, Pavel Vit, Petr Sikora, Luigi Calce u. Frantisek Sevcik der Einladung nicht folgen. 

Sehr erfreulich war die Teilnahme von insgesamt 10 Aktiven aus der ALTLÖWEN-
Traditionsmannschaft ! 

ALTLÖWEN Karl-Heinz Domschke, Wolfgang Kühne, Christian Domschke (v.l.n.r.)

…als 2.Torwart (teilte sich die Spielzeit + Penalty-Schießen mit Michal Marik):
Roland Scheffler( Dresdner „Urgestein“, Jahrgang1952, aktiv in der 1.Mannschaft bis 1995)
…weiterhin:
Christian Domschke (Dresdner „Urgestein“, Jg. 1950, seit 2007 Aufsichtsrat-Vorsitzender des Stammvereins ESCD)
Wolfgang Kühne (Dresdner „Urgestein“, Jg. 1947, insgesamt 17 Spieljahre –seit 1965- für die 1.Dresdner Mannschaft)
Karl-Heinz Domschke (Dresdner „Urgestein“, Jg. 1953, Kapitän der ALTLÖWEN, 1968 mit 15 Jahren der jüngste Oberligaspieler aller Zeiten)
Renè Kraske ( 85 Sp.f.Eislöwen + 141 Sp.f.ESCD / 8 Spj., davon 2 Spj. für Eislöwen), hauptamtlicher Nachwuchstrainer (Schüler-/Jugend-Bundesliga)
…als Verstärkung für das Dynamo-Team:
Dieter Frenzel ( Jg. 1955, seit Eröffnung einer Schuh-Boutique in der Altmarktgalerie im Jahr 2002 Mitglied im ALTLÖWEN-Team, weiteres siehe Extrazeilen unten)
Steffen Hofmann (Dresdner „Urgestein“, Jg. 1954, Mitglied der 4-köpfigen „Initiativ-Gruppe EISHOCKEY 2000“ im Jahr 1993, die das leistungsorientierte Eishockey wieder aufbaute)
Andreas Bresack ( Jg. 1963, spielte 4 Jahre für den ESCD bis 98/99)
…in dem von Daniel Hedwig geleiteten Schiedsrichter-Trio standen:
Rainer Buse (Dresdner „Urgestein“, Jg. 1942, Kapitän der 1.Oberliga-Mannschaft 1964/65 –in den legendären „Sterne-Trikots“-)
Sascha Heinke (Jg. 1976 / gebürtiger Weisswasseraner, seit 2008 bei den ALTLÖWEN) 
Renè Huschto (Kapitän in den 90-er Jahren) war leider verhindert.
Im Eislöwen-Dreß zudem Andreas Zier und Renè Seidel.

Jan Tabor u. Jiri Kochta (v.l.n.r.)

Große Prominenz stand auch hinter der Bande: Jiri Kochta bei den Eislöwen, deren Headcoach von 2003 bis 2007. Sensationell führte er das Team als Neuling der 2.Bundesliga (2005/06) nach einer dramatischen 4:3-Play-off-Viertelfinal-Serie gegen den EV Landshut bis ins Meisterschafts-Halbfinale. 
Persönlich setzte er im Dreß der CSSR-Nationalmannschaft einige bemerkenswerte Duftmarken. So im September 1972. Zum ersten Mal gastierte die beste kanadische Profi-Auswahl der NHL in Prag. Jiri K. erzielte beim 3:3-Unentschieden einen Treffer. Oder bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble. Die CSSR besiegte den Serien-Weltmeister UdSSR mit 5:4 und hielt die Goldmedaille bereits in den Händen. Nur durch ein unnötiges 2:2 gegen Schweden ging sie verloren…Insgesamt nahm er an 8 WM und zwei Olympia-Turnieren teil.
Jan Tabor als „Trainer“ bei Dynamo. “Dixi” Dörner war vorgesehen, Jan T. sprang kurzfristig ein. Mit der „25“ spielte er die erste Saison 1999/2000 im Profi-Team des ESCD. Danach wechselte er ins Management und trug für 9 (!) Jahre die Verantwortung. In dieser Zeit holte er eine Menge interessanter Spieler an die Elbe, wie Greg Schmidt, Robert Slavik, Jaroslav Buchal. Petr Sikora, Luigi Calce, Kevin Gardner, Sergej Stas u. weitere.
Beiden sah man die Freude an, wieder einmal hautnah am Dresdner Eishockey `dran zu sein und die ARENA-Luft zu schnuppern !

Natürlich brauchte das Dynamo-Team sportliche Unterstützung. Allein hätten es Ulf Kirsten, Renè Beuchel, Ralf Minge, Matthias Maucksch, Jens Genschmar [&] Co. nicht geschafft, anständig über die drei Drittel zu kommen. An erster Stelle ist Torhüter Vincent Stula zu nennen, der 3.Goalie der aktuellen Eislöwen-Mannschaft und Stammtorhüter der Regionalliga-Mannschaft. 
Mit der „32“ auf dem Rücken stand bei den „Schwarz-Gelben“ einer der renomiertesten deutschen Eishockeyspieler in der Abwehr: Dieter Frenzel. Mit 296 Länderspielen rangiert er in Deutschland hinter Dietmar Peters (323) und Udo Kießling (320) auf Platz 3, noch vor „Didi“ Hegen (290), Lorenz Funk, sen. (225), Gerd Trunschka (215) u. Erich Kühnhackl (211) ! Er war jahrelang Kapitän der DDR-Nationalmannschaft. Im November 1989 wechselte er als erster Profi-Sportler in den Westen Deutschlands. Bereits der heute 82-jährige Vater „Hanne“ spielte in der Nationalmannschaft, war bei der ersten WM-Teilnahme der DDR 1957 in Moskau (5.Platz) dabei. Und Sohn Matthias Frenzel ? Er schaffte es bis in die DEL und stand heute mit „Vatter“ in einem Team. Hätten sie noch den rüstigen„Opa“ auf´s Eis bekommen, wäre ein einmaliger Eintrag im „Guinness-Buch der Rekorde“ fällig gewesen…
Wie bereits erwähnt spielten auch Andreas Bresack und Steffen Hofmann zur Unterstützung auf der „falschen Seite“.

Jurek Schwarz u. Ulf Kirsten (v.l.n.r.)

Das Spiel endete nach der regulären Spielzeit von 3×15 effekt.Minuten 8:8 (1:0.5:3.2:5)-Unentschieden. Dabei verspielten die verspielten alten Eislöwen komfortable 3:0-6:2-8:5-Führungen…. Mit den Gebr. Karl-Heinz u. Christian Domschke und Renè Kraske steuerte der ALTLÖWEN-Block immerhin drei Treffer bei ! Erst das abschließende Penalty-Schießen brachte mit dem 16.Penalty (!) die endgültige Entscheidung – für Dynamo !!! Für das Eislöwen-Team traf nur einer: ALTLÖWE Wolfgang Kühne ! Den entscheidenden Siegtreffer für Dynamo erzielte ein interessanter Mann: Jurek Schwarz. Er ist Geschäftsführer der NH-Hotels, welche die Eislöwen tatkräftig unterstützen. Das Eishockeyspielen erlernte er in Berlin. Mit dem legendären Berliner SC traf er im Jahr 1995 dreimal auf den ESC… und gewann dreimal (9:6, 7:0, 5:2). In besonderer Erinnerung das 9:6. Es kam nach kuriosen Drittelergebnissen zustand: 0:1.8:2.1:3. Der ESC hatte durch Erkrankung plötzlich keinen Torhüter. Unter den Zuschauern wurde der 52-jährige Horst Rudolph ausfindig gemacht, der sich kurz entschlossen umzog und in den Kasten stellte… So sind die ALTÖWEN ! 

Die über 2.100 freudig gestimmte Zuschauer harten lange aus (19:15 – 23:00 Uhr) und nutzten am Ende die Möglichkeit, ihre alten Lieblinge auf dem Eis in die Arme zu nehmen, Gespräche zu führen und Autogramme zu sammeln. Auch die ALTLÖWEN waren gefragte Gesprächspartner und einige sagten: „Schön das wir euch mal wieder erlebt haben !“

KHD