Traditionsmannschaft initiiert Ehrenbully

Die Traditionspflege ist ein Hauptanliegen der ALTLÖWEN-Traditionsmannschaft. Eine große Chance ergab sich hierfür letzten Sonntag (13.1.) mit dem Spiel der EISLÖWEN gegen die Lausitzer Füchse aus Weißwasser.

Auf Seiten der Dresdner standen der heute 77-jährige Egon Luding und der 70-jährige Rainer Buse auf dem Eis.
E.Luding wurde mit 31 Jahren (!) Trainer der alten Oberligamannschaft von 1966 bis zum Ende 1970. Mit neuen Ideen (u.a. Sommertraining mit Holzhacken im Wald) und einer totalen Orientierung auf den Leistungssport beschritt er seinerzeit schwierige, neue Wege und formte nach den Katastrophen-Jahren 1965 und 1966 wieder eine oberligataugliche Mannschaft. Als Spieler in den 50-er und Anfang der 60-er Jahre ist er zahlreichen älteren Dresdner noch heute bekannt.
Es stand das 50.Meisterschaftsspiel zwischen den jeweils (über die Jahre betrachtet) besten Mannschaften dieser beiden Städte an. Die Namen beider Vereine wechselten in der Vergangenheit. Bei uns Dresdnern von „Blau-Weiß“ über „Einheit Dresden-Süd“, „Wissenschaft TH“, „SC Einheit Dresden“, „Kraftverkehr Dresden“, „ESC Dresden“ bis hin zu den „EISLÖWEN“. Bei Weißwasser über „Chemie WSW“, „Dynamo Weißwasser“, „PEV WSW“, „Füchse Sachsen“ bis hin zu den aktuellen „Lausitzer Füchse“.
Und was bot sich für dieses 50-jährige Jubiläum an ? Ein Ehrenbully mit namhaften Akteuren aus der Vergangenheit. Mit Klaus Hirche und Manfred Buder waren von Weißwasser schnell zwei Wunsch-Personen gefunden. Zwei hervorragende Nationalspieler der 60-er Jahre, wo der Osten Deutschlands seine größten sportlichen Erfolge feiern konnte. Der 73-jährige Kl.Hirche sagte sofort zu und war an diesem Abend ein begeisterter Zuschauer und redseliger Gesprächspartner. M.Buder musste leider aus familiären Gründen absagen.
Der einstige Weltklasse-Torhüter Hirche (Rückennummer 17) wurde als „Mann mit der schwarzen Maske“ berühmt. So trieb er im offiziellen Eröffnungsspiel bei der WM 1963 im Stockholmer Johanneshov den hochfavorisierten Gastgeber Schweden schier zur Verzweiflung. Bis zur 50.Spielminute hielt er mit seinen tollkühnen Paraden einen knappen 1:2-Rückstand fest und damit die Chance auf eine echte Sensation. Erst im Schlußgang siegten die „Tre Kornors“ noch mit 5:1. Zwei Jahre zuvor bei der WM in der Schweiz schaffte Serien-Weltmeister Kanada, vertreten durch die berühmten „Trail Smoke Eaters“, über zwei Drittel kein Tor gegen die ostdeutschen „Underdogs“. Der 21-jährige Hirche hielt einfach alles. Am Ende gab es ein 5:2 für den Favoriten. Insgesamt absolvierte er 118 Länderspiele, nahm an 8 Weltmeisterschaften und den Olympischen Winterspielen 1968 teil. Und er stand im Januar 1966 in Crimmitschau beim 1.Sieg der damaligen DDR über Kanada im Tor (3:1). Bis 2002 war er Mannschaftsleiter und Zeugwart bei den „Füchsen“. 2009 wurde er zum Vorsitzenden des Ehrenrates in Weißwasser gewählt.

Karl-Heinz Domschke 
Bilder von Michael Söckneck und Karl-Heinz Domschke

Auf Seiten der Dresdner standen der heute 77-jährige Egon Luding und der 70-jährige Rainer Buse auf dem Eis.
E.Luding wurde mit 31 Jahren (!) Trainer der alten Oberligamannschaft von 1966 bis zum Ende 1970. Mit neuen Ideen (u.a. Sommertraining mit Holzhacken im Wald) und einer totalen Orientierung auf den Leistungssport beschritt er seinerzeit schwierige, neue Wege und formte nach den Katastrophen-Jahren 1965 und 1966 wieder eine oberligataugliche Mannschaft. Als Spieler in den 50-er und Anfang der 60-er Jahre ist er zahlreichen älteren Dresdner noch heute bekannt.

R.Buse war mit 22 Jahren C-Kapitän der Oberliga-Aufstiegsmannschaft von 1964 und bis zum Ende 1970 aktiv. Er spielte noch in den attraktiven „Sterne-Trikots“, die mancherorts aufgrund ihrer „amerikanischen“ Aufmachung für Ärger sorgten…. Heute steht er „all-montaglich“ mit der Trillerpfeife und im Streifen-Trikot als Ältester beim Training auf dem ALTLÖWEN-Eis. Beide sind noch eng mit der Traditionsmannschaft verbunden.