Traditionsteam kehrt an den Ursprung von „Blau-Weiß“ zurück

Eine Nachbetrachtung:

Traditionsteam kehrt an den Ursprung von „Blau-Weiß“ zurück

Noch ist die Erinnerung an das grandiose WINTERDERBY im Fußballstadion Dresden zwischen unseren EISLÖWEN und den FÜCHSEN aus Weißwasser frisch. Eishockey unter freiem Himmel vor knapp 32.000 Zuschauern. Wahnsinn! Gänsehaut-Atmosphäre!
Das letzte Freiluftspiel vor mehreren tausend Zuschauern (8.000) liegt über 46 Jahre zurück. Einen Tag vor Ende des Jahres 1969 standen sich in einem Länderspiel die DDR und Kanada, vertreten durch die „Galt Hornets“ im alten Freiluft-Kunsteisstadion an der Magdeburger Straße gegenüber. Es war der dritte Auftritt einer kanadischen Nationalmannschaft in Dresden und mit 5:3 auch deren dritter Sieg.

Natürlich kribbelte es den Spielern der Traditionsmannschaft in den Schlittschuhen, einmal die Eisfläche in dem neuentstandenen, außergewöhnlichen Freiluftstadion zu betreten und ein paar Pucks in die Tore zu schießen. Eine ganz große Besonderheit bestand zudem darin, dass vor dem Krieg und in den 50-er Jahren an der Lennèstraße die Dresdner Eisstadien standen! Vor 1945 neben der sogenannten Ilgen-Kampfbahn, ab 1952 im neuerbauten Rudolf-Harbig-Eisstadion neben dem gleichnamigen Fußball- und Leichtathletik-Stadion. 10.000 Zuschauer fanden darin Platz! „Dresden erhält das schönste Eisstadion der Republik“ titelte seinerzeit die Presse. Jetzt hatten wir wieder im Osten Deutschlands für einige Tage das schönstes Eisstadion. Vor dem Krieg spielte die Dresdner Spitzenmannschaft unter der Flagge von „Blau-Weiß“. Unter diesem Namen erreichte sie zweimal die gesamtdeutsche Meisterschafts-Endrunde 1934 (Schierke) und 1938 (Nürnberg). Bis in diese Zeit führen die Spuren unserer heutigen Klubfarben zurück ! 

Wer nun gedacht hatte, die Traditionsmannschaft hätte einen besonderen Anspruch auf eine Eiszeit an diesem historischen Platz, sah sich getäuscht. Dabei stehen mit Wolfgang Kühne (68 J. –nach wie vor aktiver Spieler) und Rainer Buse(73 J. -an der Bande) noch zwei Mannschaftskameraden in unseren Reihen, die hier auf dem Natureis das Eishockey-ABC erlernten. Weitere 7(!) Spieler kennen die Bedingungen auf unüberdachten Freiluftkunsteis mit all` seinen Witterungseinflüssen wie Kälte, Schnee, Regen, Wind aus ihrer aktiven Zeit in den 60-er Jahren… Was stand auf dem Transparent des 1.Eishockey-Fanclub in den 80-er Jahren ? „Bei Kälte, Wind und Schnee – wir stehn` auf KVD“ (steht für: BSG Kraftverkehr).

Aber wir ALTLÖWEN fanden einen Weg ins Stadion. Auf dem Wegweiser stand „Legenden-Auswahl West“. Gemeinsam mit den Männern mit vorwiegend bayerischen Dialekt ging es zu deren Trainingszeit und für uns völlig ungewohnt am frühen Freitagnachmittag für eine Stunde auf`s Eis. Wir waren zu neunzehnt(!)….sie waren zu viert: Wolfgang Kummer, „Andi“ Brockmann, Lorenz Funk jun., Bernd Wagner. Alle zusammen hatten wir bei anfänglichen Sonnenschein und herrlich schnellem Eis große Freude und riesigen Spaß in diesem fantastischen Stadion. Und mit einem 13:12 für „Weiß“ vs. „Blau“ (…..) wurden eine Menge Pucks in die Tornetze geschossen. Eishockey-Herz was willst Du mehr ? 

Text: K.-H. Domschke
Bilder: F.Thomas, K.-H.Domschke

Ilgen-Kampfbahn1933
Rudolf-Harbig-(Natur-)Eisstadion 1952
ALTLÖWEN im Fußballstadion
im ALTLÖWEN-Dreß: Wolfgang Kummer
Spielszenen vom Training