Traditionsteam in Schierke
11:5-Sieg der ALTLÖWEN in Schierke
Die „alten Löwen“ sind weiterhin aktiv. Bereits bei zwei Turnieren traten wir in dieser Saison an. In der zweiten Septemberhälfte beim internationalen „12.Oktoberfest Classic“ in Füssen und Samstag vor einer Woche in Selb.
In Füssen waren insgesamt 19 (!) Mannschaften am Start und das Turnier erstreckte sich über drei Tage ! Nach vierjähriger Unterbrechung nahmen wir ALTLÖWEN zum 4.Mal an diesem Traditions-Turnier teil. Die Gegnerschaft war wieder buntgemixt. Gleich zum Auftakt gab es einen überraschenden und von uns euphorisch gefeierten 4:3-Erfolg gegen die Moskau Grizzlys. Im nachfolgenden Spiel setzte uns die kanadische Vertretung der Angry Beavers mit einer 2:7-Niederlage wieder ins Gleis. Dann gab es eine unglückliche 2:3-Niederlage gegen die Phoo Shooters, ein „amerikanisiertes“ Team aus dem Raum Bielefeld. Unseren Kampfgeist konnten diese beiden Niederlagen nicht brechen. Zeugnis hierfür war ein 4:4-Unentschieden gegen Arsenal Kiew und der 4:2-Erfolg im abschließenden Platzierungsspiel über das US-Team Planet Hockey Gold. Mit zufriedenstellender Bilanz und gut gelaunt fuhren wir mit dem Großteil der anderen Mannschaften (wie aus den Vorjahren gewohnt) zum sonntäglichen Turnierabschluss auf das Oktoberfest in München.
Am Gedächtnisturnier in Selb nahmen vier Mannschaften teil. Gespielt wurde jeder gegen jeden (2×20 Minuten durchlaufend). Leider gab es keine ordentlich definierte Altersregelung und wir selbst mußten auch einige Absagen wichtiger Spieler zur Kenntnis nehmen. So gingen wir von vornherein geschwächt auf´s Eis. Im Ergebnis verloren wir alle drei Spiele und konnten keinen Punkt auf unserer Habenseite verbuchen. Gegen die Sokolov OldBoys (0:8) waren wir chancenlos. Gegen die gastgebenden Erkersreuter Alten Füchse (2:3) und das Regensburger Altherren-Team verloren knapp (2:4). Gegen Regensburg nahmen wir wohl erstmalig in unserer langen Geschichte in den letzten zwei Spielminuten den Torwart vom Eis und spielten mit sechs Feldspielern. Leider konnten wir uns mit dem eingegangenen Risiko nicht belohnen und kassierten den 4.Gegentreffer im Empty net… Und dennoch gewannen auch wir einen Pokal. Wie in Füssen wurde Wolfgang Kühne mit seinen nunmehr 72 Jahren als ältester Spieler geehrt.
Am zurückliegenden Samstag reisten wir zu einem Freundschaftsspiel nach Schierke. Es war praktisch eine Reise in die Vergangenheit. Fast auf den Tag genau vor 86 Jahren spielte hier am Fuß des Brocken letztmalig eine Dresdner Eishockeymannschaft. „Blau-Weiß“ hatte sich für die Deutsche Meisterschaftsendrunde 1934 qualifiziert und bestritt vier Spiele.
Damals natürlich auf Natureis. Seit Dezember 2017 gibt es auf dem Standort des alten Eisstadions von 1950 mit der FEUERSTEIN-Arena (benannt nach dem hier allgegenwärtigen Schierker Feuerstein Kräuterlikör…) ein imposantes Kunsteisstadion mit futuristischer Dachkonstruktion. In Länge (56 m) und Breite (25 m) etwas kleiner als gewohnt, was sich jedoch nicht als Nachteil für uns ältere Herren herausstellte…Man könnte sagen, ein Hauch Kanada wehte uns entgegen. Eine Besonderheit im Stadion ist die Integration des alten Kampfrichter-Holzturmes auf den Traversen der Tribünenlängsseite hinter den Spielerbänken. Mit Freude nahmen wir die Spielankündigung auf den Plakaten im Ort zur Kenntnis. Der Gegner war der einheimische ESV Schierke. Eine gemischte Mannschaft aus Jung und Alt, die momentan an keinem geregelten Spielbetrieb teilnimmt. Mit drei kompletten Reihen war deren blaue Drittel-Linie bei der Begrüßung gut bestückt. In unseren (nur) zwei Reihen standen erstmalig Robin Sochan (2004 erster kanadischer Profi im Eislöwen-Dreß) und Jaroslav Hlavnicka (1998 bis 2000). Als Gastspieler hatten wir Routinier Roland Frisch aus Crimmitschau ins Team geholt. Die äußeren Bedingungen der 19 Uhr-Abendpartie waren bei trockenem Wetter und +2°C sehr gut, das Eis ordentlich glatt und hart. So konnte sich vor den immerhin 150 zahlenden Zuschauern ein gutes und recht schnelles Spiel entwickeln. Zunächst hielten sich die Jubelschreie der Fans in Grenzen. Wir gingen konzentriert zu Werke und führten bereits nach 10 Minuten mit 4:0. Doch mit den ersten beiden Treffern der Gastgeber kam Stimmung auf den Rängen auf. Am Ende siegten wir klar und deutlich mit 11:5 (6:2.3:2.2:1). Die Gastgeber waren mit ihren erzielten 5 Toren gegen die „alten Profis“ aus Dresden zufrieden und wir ebenfalls mit unserer Leistung. Das ALTLÖWEN-Team hatte an diesem Abend immerhin ein Durchschnittsalter von 55 Jahren. Den Abend beschlossen wir in feucht-fröhlicher Runde im Gasthaus „Zur Klippe“, oberhalb der Bode nahe dem Stadion. Auch hier kamen wir als 19-köpfige Dresdner-„Sport- und Gesangsgruppe“ (einige Spielerfrauen waren mitgereist) bei den Einheimischen gut an und konnten viel Sympathie gewinnen.
Unsere Aufstellung:
Tor: Thomas Gärtner; Verteidigung: Wolfgang Kühne, Robin Sochan (5 Tore), Christian Domschke, Heiko Ay; Angriff: Steffen Hofmann, Jaroslav Hlavnicka (3 Tore), Roland Frisch (1), Kadri Gehl, Karl-Heinz Domschke, Torsten Fiedler, Ilja Kraft; Betreuer: Roland Scheffler
Text: Karl-Heinz Domschke